Im Rahmen der Veranstaltung im NEXT-Studio führten die Redakteure Jens Meyerling (r.) und Camillo Kluge (l.) ein kurzes Interview mit Oliver Haberkorn (2.v.r.)und Oliver Pfänder (2.v.l.). (Foto: © FASSADE)

Im Rahmen der Veranstaltung im NEXT-Studio führten die Redakteure Jens Meyerling (r.) und Camillo Kluge (l.) ein kurzes Interview mit Oliver Haberkorn (2.v.r.)und Oliver Pfänder (2.v.l.). (Foto: © FASSADE)

Neuer Partner im NEXT-Studio

FASSADE - Aktuell

August 2018

Im Rahmen der Veranstaltung im NEXT-Studio, das die FASSADE als Medienpartner begleitete, führten die Redakteure Jens Meyerling und Camillo Kluge ein Interview mit Oliver Haberkorn und Oliver Pfänder.

Haberkorn ist nicht nur Leiter Projektberatung bei Wicona, er steht auch für das NEXT-Studio mit in der Verantwortung. Pfänder ist Leiter Architektenberatung beim jüngsten NEXT-Partner Warema und Befürworter des Studios.

Herr Haberkorn, wie ist das Grundkonzept des NEXT-Studios angelegt?
Oliver Haberkorn: Wir haben uns vor gut 18 Monaten Gedanken gemacht, wie wir eine schönere, bessere und spannendere Marktansprache erreichen können. Die erste Idee war ein Single-Showroom. Doch den Plan haben wir auch schnell wieder verworfen. Stattdessen wollten wir ein Studio organisieren, in dem wir – und das ist uns besonders wichtig – mit relevanten Partner gemeinsam eine Lösung für unsere Hauptzielgruppe zeigen können, also Investoren, Planern, Architekten und selbstverständlich auch den Metallbauern. Das Konzept hat sich sehr bewährt. Wir haben mit den Veranstaltungen, die wir hier anbieten, wesentlich mehr Besucher, wesentlich mehr Teilnehmer, als ursprünglich erwartet. Wir können eigentlich von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Mit dem Studio haben wir auch für Aufsehen in der Branche gesorgt.

Können Sie Erfolgsfaktoren benennen?
Haberkorn: Gute Konzepte zeichnen sich unserer Meinung nach dadurch aus, dass sie nicht statisch sind, sondern einer gewissen Dynamik unterliegen. Es gibt ständig neue Herausforderung, tagtäglich neue Menschen, neue Projekte, neue Fragestellungen, mit denen wir konfrontiert werden. Genauso dynamisch wie dieser unser Beratungsalltag ist, soll auch unser Studio sein. Das zeigt sich auch dadurch, dass wir ein sehr breites Spektrum an Vorträgen abdecken. Durch diese Dynamik ergeben sich auch Veränderungen, auch was die Partner anbelangt. Insofern sind wir sehr froh, mit Warema den absoluten Player am Markt, was das Thema Sonnenschutz anbetrifft, gewonnen zu haben. Wir von der Wicona sehen da ganz klar nicht nur eine Teilhabe im NEXT, sondern wir sind überzeugt, dass sich das auch im operativen Geschäft zeigen und sehr positive Auswirkungen haben wird. Aber in erster Linie überwiegt die Freude. Damit bieten wir wieder ein sehr, sehr gutes Package an, denn Sonnenschutz ist mit eins der großen Themen im Bereich Fassaden und Fenster. Das Studio nennt sich ja Design- und Fassadenstudio – von daher wunderbar, passt.

Das ist ja kein Studio für Laufkundschaft, die zufällig vorbei kommt. Wie kommen die Besucher hier her? Nur durch die Veranstaltungen?
Haberkorn: Das Studio ist grundsätzlich nicht für Laufkundschaft gedacht. Aber wir haben ja an drei Tagen in der Woche nachmittags geöffnet, da wird auch Laufkundschaft empfangen. Das findet aber in geringem Umfang statt. Wir begrüßen sehr, wenn vorab Termine vereinbart werden. Dann sind auch die Fachansprechpartner da, dann sind die Kollegen aus den unterschiedlichen Partnerhäusern da, und dann kann zielgerichtete Beratung stattfinden. Wir haben bereits gemeinsam mit Architekten und Investoren diverse Projekte besprochen. Das Spannende dabei war, dass der Investor so verstanden hat, was der Architekt plant, was er ihm sagen will. Er konnte es auch eins zu eins anfassen, und das ist einfach für eine Produktentscheidung sehr, sehr förderlich.

Ziel war es ja auch, mit dem NEXT Studio Synergien zu schaffen. Wird das denn von den Besuchern auch so gesehen und entsprechend genutzt?
Haberkorn: Das klappt ganz gut, das Feedback der Besucher bestätigt das. Zu einer Firma alleine möchte er nicht kommen. Das sei einmal zu polarisierend, zudem interessiere ihn die Gesamtlösung. Diese Gesamtlösung hier geboten zu bekommen, mit den entsprechenden Fachleuten sich darüber auszutauschen, das ist genau das, was Gefallen findet.
Oliver Pfänder: Der Architekt und der Fassadenplaner möchte nicht nur für ein Produkt, egal ob das Sonnenschutz oder Fassade ist, irgendwohin, der möchte über die komplette Produktpalette informiert werden. Das ist ein Riesenvorteil hier im Studio, dass man mit einem Besuch sehr viele Gewerke abdecken kann. Das ist unser Vorteil und daher ist die Frequentierung auch so hoch.

Sprich alle Produkte hier sind miteinander kompatibel?
Pfänder: Ja, wir haben hier keine Konkurrenten, wir sind Partner und alle sind kompatibel. Sprich, der Planer kann die Gewerke miteinander mischen. Das ist also sein Vorteil.

Das sind doch zum Teil Partnerschaften, die schon vorher bestanden und auch in der Produktentwicklung miteinander arbeiten, oder?
Pfänder: Ja, das stimmt, da gibt es Kooperationen, die zum Teil schon seit Jahren bestehen und die jetzt weiter intensiviert werden, weil man merkt, das Potential ist da. Das wird aber noch nicht so wertgeschöpft und man könnte noch viel mehr daraus machen. Diesen Nutzen möchten wir den Planern kommunizieren und sehen hier noch viel Entwicklungspotential.

Der Architekt bekommt also hier die Komplettlösung geliefert, die er sich sonst mit einzelnen Bausteinen draußen mühsam zusammensuchen müsste?
Haberkorn: Richtig. Der Investor, der Planer, sieht hier ganz klar das Zusammenwirken der unterschiedlichen Firmen mit ihren Einzelkomponenten, die dann in Summe dieses Produkt ergeben. Wenn er sich das jetzt von den Einzelfirmen erklären lässt, ist es für ihn technisch immer auf den jeweiligen Bereich begrenzt, aber er sieht das Zusammenspiel im Produkt. Wenn er schließlich mit allen Beteiligten gesprochen hat, ergibt sich für ihn ein ganz anderes Verständnis für die Gesamtnutzung des Produkts. Und wenn es sich um erklärungswürdige, technisch individuelle, auf die einzelne Baumaßnahme zugeschnittene Produkte wie zum Beispiel unsere closed cavity Fassade handelt – ohne eine tiefgehende, gemeinsame intensive Beratung funktioniert das nicht.
Pfänder: Wir haben das Problem im Markt erkannt, das oft Größen geplant werden, die mit dem Sonnenschutz nicht abzudecken sind. Um das im Vorfeld schon zu minimieren, kann der Planer hier schon kompetente Beratung bekommen.

Was hat Warema bewogen, sich am NEXT Studio zu beteiligen?
Pfänder: Für uns waren der Initiator Wicona und der Standort Frankfurt ausschlaggebend. Frankfurt ist extrem bauintensiv. Es werden in den nächsten Jahren Dutzende an Büro- und Wohnhochhäusern geplant und somit ist das für uns ein Zukunftsmarkt. Sowohl mit Neuentwicklungen als auch mit vorhandenen Produkten können wir hier direkt den Architekten ansprechen. Das geht zentral in Frankfurt wesentlich besser als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Gibt es messbare Zielsetzungen für das Engagement bei NEXT?
Pfänder: Natürlich gibt es Zielvorgaben, aber inwieweit man die messen kann? Man muss es als Marketing sehen. Sie müssen präsent sein am Markt, am besten direkt vor Ort. Je näher man am Kunden dran ist, Produkte und Lösungen zeigen kann, umso besser kann man Anforderungen erkennen und diesen gerecht werden. In der Zusammenarbeit, insbesondere mit Wicona, sehen wir auch einen Zukunftsmarkt und wir sagen uns, gemeinsam können wir besser werden.
Haberkorn: Wir tracken selbstverständlich unsere Aktivitäten und unser Engagement. Schließlich ist das ein finanzieller Aufwand, der hier betrieben wird. Für mich persönlich steht allerdings ganz klar das Kundenerlebnis im Vordergrund. Wenn Planer, Architekten, Metallbauer kommen, müssen die sich hier wohlfühlen. Sie müssen die Antworten auf ihre Fragen finden, das ist für mich primär im Fokus.

Es hieß bei der Eröffnung seinerzeit, wenn sich das NEXT Studio in Frankfurt etabliert, dass es eventuell weitere geben werde. Ist da was in Planung?
Haberkorn: Eine spannende gute Frage. Selbstverständlich machen wir uns Gedanken darüber, das NEXT-Konzept auch in andere Städte zu bringen. Daher hatten wir uns ja auch entschieden, einen weltweit nutzbaren Namen für das Studio zu wählen. Es liegt natürlich nahe, sich über weitere Standorte, primär im europäischen Ausland, Gedanken zu machen. Es sind aber auch konkret zwei Standort in Übersee in der Diskussion. Was da natürlich wieder sehr relevant ist, ist die richtigen Player dafür zu finden, weil wir natürlich stets im Fokus haben, für die Zielgruppe die optimale Mischung, die optimale Lösung anzubieten. Ich glaube, clever sind Unternehmen, die Märkte analysieren und verstehen, wie Märkte funktionieren, welche Player da relevant sind. Dann kann man mit der richtigen Mischung das richtige Angebot für diesen speziellen Markt zusammenstellen. Also eine eins-zu-eins-Übertragung mit allen Partnern, so wie wir es hier in Frankfurt etabliert haben, beispielsweise nach Singapur oder nach London, ist mit Sicherheit nicht zielführend.

https://next-studio.de/
www.warema.de
www.wicona.com