(Foto: © Josef Gartner GmbH/Lakhta Center)

(Foto: © Josef Gartner GmbH/Lakhta Center)

Höchste "WM-Tribüne" in St. Petersburg

Das Lakhta Center in St. Petersburg bietet einen spektakulären Blick auf das benachbarte WM-Stadion. Mit 462 Metern ist es der höchste Wolkenkratzer Europas.

Mit Alpinisten konnte der deutsche Fassadenbauer Gartner kurz vor Beginn der Fußball-WM die letzten rund 3 mal 4 Meter großen Glasscheiben einbauen. Insgesamt umfasst die gebogene Fassade eine Fläche von rund 14 Fußballfeldern - größer als die Spielflächen aller russischen WM-Stadien zusammen.

Im Unterschied zu den übrigen vorgefertigten Fassadenelementen mussten diese Glasscheiben von aussen in den gebogenen Aluminiumrahmen gepresst werden. Bereits Ende Januar konnte Gartner die 13 Meter hohe Turmspitze aus Edelstahl montieren.

Neues Wahrzeichen für St. Petersburg

Das neue Wahrzeichen von St. Petersburg steht rund 10 Kilometer vom Stadtzentrum und nur drei Kilometer Luftlinie vom neuen WM-Stadion entfernt. Es soll als Kern einer neuen City das historische Zentrum entlasten. Neben einer Aussichtsplattform umfasst der Komplex auch Cafes, Restaurants sowie Kultur- und Sporteinrichtungen. In den Büroturm mit einer Bruttogeschoßfläche von 163.000 Quadratmetern wird die Konzernzentrale von Gazprom einziehen.

Wie eine Nadel dreht sich das Lakhta Center in den Himmel. In der Mitte erreicht der von den Moskauer Architekten ZAO Gorprojekt entworfene Turm seine größte Breite und läuft dann spitz zu. Sein Grundriss gleicht einem Stern mit fünf Ecken.

Da die Geschossdecken zueinander verdreht sind, dreht sich der Turm um 89 Grad von unten nach oben. Trotzdem scheint sich der Turm gleichmässig in die Höhe zu schrauben. Ermöglicht wird dieser Effekt durch eine Fassade aus kalt verformtem Glas.

Sehr hohe Transparenz

Die Josef Gartner GmbH aus Gundelfingen an der Donau, ein Unternehmen der Permasteelisa-Gruppe, verkleidete das Lakhta Center mit einer 100.000 Quadratmeter großen Fassade aus 2,8 x 4,2 Meter großen Elementen, die dem Wolkenkratzer eine sehr hohe Transparenz verleihen.

In den unteren Geschossen neigt sich die Fassade nach außen, in den oberen nach innen. Bei den kalt verformten Gläsern wurden die planen Scheiben an einer Ecke im Rahmen um 40 Millimeter gebogen. So entsteht eine flache, gedrehte Glasfläche, die eine elegante Drehung der Fassade in jedem Stockwerk sowie gleichmässige Spiegelungen erzeugt.

An den fünf Außenkanten befinden sich jeweils zweigeschossige gläserne Atrien als Aufenthaltsbereiche mit natürlicher Belüftung, da in die Eckelemente öffenbare Flügel integriert sind. Der Turm zählt damit zu den höchsten Wolkenkratzern weltweit mit natürlicher Belüftung. Im Winter bilden die Atrien dann einen Wärmepuffer und machen den Turm zusammen mit anderen energiesparenden Techniken zu einem Green Building, das mit dem internationalen Nachhaltigkeitslabel LEED in Gold vorzertifiziert wurde.

www.josef-gartner.de